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„600 Euro statt 450 Euro“: Handwerksverband fordert höhere Minijob-Lohngrenze

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Minijobber dürfen bis zu 450 Euro im Monat dazuverdienen, ohne den Lohn versteuern zu müssen – zu wenig, findet der Zentralverband des Deutschen Handwerks. Die Minijob-Gehaltsgrenze sollte auf schleunigst auf 600 Euro angehoben werden.

Minijob-Lohngrenze: 5.400 Euro im Jahr

Der Zentralverband des Deutschen Handwerks fordert die Anhebung der Minijob-Lohngrenze um 150 Euro. Aktuell dürfen Minijobber nur 450 Euro monatlich bzw. 5.400 im Jahr verdienen. Wird diese Grenze regelmäßig überschritten, spricht man nicht mehr von einer geringfügigen Beschäftigung, sondern von einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis.

Handwerksverband: Lohngrenze ist nicht zeitgemäß

Laut Handwerksverband ist diese Regelung inzwischen vollkommen überholt:

Die 450-Euro-Minijob-Grenze gibt es schon über Jahre, während der Mindestlohn immer weiter steigt“, so der Präsident des Verbandes, Hand Peter Wollseifer, gegenüber der Rheinischen Post.

Die aktuelle Lohngrenze sei gerade deshalb unzeitgemäß, da Minijobber von aktuellen arbeitsrechtlichen Reformen kaum bis gar nicht profitieren. So führe die Steigerung des Mindestlohns bei ihnen lediglich zu einer Verkürzung der Arbeitszeit, nicht aber zu mehr Geld im Portemonnaie.

Mindestlohn steigt, Lohngrenze bleibt gleich

Aus dieser Entwicklung würden zudem Personalschwierigkeiten auf Seiten der Arbeitgeber führen. Für sie würde es immer schwerer, die fehlenden Arbeitsstunden auszugleichen, so Wollseifer. Minijobber wollen in im Regelfall um jeden Preis unterhalb der 450-Euro-Grenze bleiben, dadurch kommt es in vielen Unternehmen und besonders im Einzelhandel häufig zur Personalknappheit. Für Wollseifer ist es höchste Zeit, die verstaubten Minijob-Gesetze einer Reform zu unterziehen. Aus seiner Sicht ginge dies am besten über regelmäßige Anpassungen der Verdienstgrenze an arbeitsrechtliche Entwicklungen, wie etwa die Höhe des Mindestlohns:

Wir müssen eine Dynamisierung einführen, damit wir nicht immer wieder alle paar Jahre darum kämpfen müssen, dass die Grenze steigt.“

Titelbild: Olena Yakobchuk/ shutterstock.com

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