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Steuerentlastung: Koalition plant Homeoffice-Pauschale

Frau im Homeoffice mit Hund

Update vom 18.12.2020: Der Bundestag beschloss am Mittwoch, den 16.12.2020, die Homeoffice-Pauschale in Höhe von maximal 600 Euro jährlich. Mehr dazu hier.

Aus einer vorsichtigen Idee sind offenbar konkrete Pläne geworden: Die große Koalition aus SPD und Union will im nächsten Jahr eine Steuerpauschale für die Heimarbeit einführen.

Homeoffice in der Corona-Krise

Noch nie arbeiteten so viele Deutsche von zuhause aus wie in Zeiten der Corona-Krise. Das Virus zwang Millionen Arbeitnehmer ins Homeoffice und Unternehmen zum Umdenken. Während sich die Bundesrepublik an die aktuellen Umstände anzupassen versucht, bleiben weiterhin viele Fragen offen. Darunter auch die Frage, wer für die Mehrkosten, die während der Heimarbeit entstehen, aufkommt. Um Arbeitnehmer zu entlasten, hat die große Koalition aus SPD und CDU nun Informationen der FAZ zufolge Pläne konkretisiert, die eine Steuerpauschale für das Homeoffice vorsehen.

Steuerpauschale: 5 Euro für jeden Tag im Homeoffice

Laut Plänen der GroKo sollen Arbeitnehmer pauschal 5 Euro für jeden Tag, den sie von zuhause aus arbeiten, von der Steuer absetzen können – maximal jedoch 600 Euro im Jahr. Auf diese Weise sollen auch die Arbeitnehmer Steuervorteile genießen, die nach aktuellem Recht kein Arbeitszimmer als Homeoffice absetzen können:

Die Homeoffice-Pauschale ist die flexible Antwort auf die verkrustete Rechtsprechung zum häuslichen Arbeitszimmer – unbürokratisch und leicht nachvollziehbar„, so der CSU-Finanzpolitiker Sebastian Brehm gegenüber der FAZ.

Insgesamt sollen Steuerzahler so um rund 1 Milliarde Euro entlastet werden, so das Bundesfinanzministerium. Ursprünglich sei eine Entlastung um 1,5 Milliarden Euro geplant gewesen.

Bisher unklar: Steuerpauschale neben Arbeitnehmerpauschbetrag?

Bisher ist allerdings noch nicht abschließend geklärt, ob die Heimarbeitspauschale neben dem Arbeitnehmerpauschbetrag in Höhe von 1.000 Euro gewährt werden soll. Wird die Pauschale wie andere Werbungskosten behandelt, könnte nur diejenigen davon profitieren, die auf mehr als 1.000 Euro Werbungskosten jährlich kommen – eine Variante, die dem Bundesfinanzministerium aus rechtlichen Gründen deutlich besser zu gefallen scheint als ihre Alternative:

Würde die Homeoffice-Pauschale unabhängig, also zusätzlich zum Werbungskosten-Pauschbetrag gewährt, wäre dies eine übermäßige (und damit verfassungsmäßig zweifelhafte) Begünstigung„, zititert die FAZ das Ministerium aus einem aktualisierten Konzept.

Bund der Steuerzahler: Pauschale sei guter Ansatz

Der Bund der Steuerzahler hält die Pauschale für einen guten Ansatz:

Arbeitnehmer, die zu Hause arbeiten und daher auf private Ressourcen zurückgreifen, müssen dafür einen steuerlichen Ausgleich erhalten“, so Reiner Holznagel, Präsident des Steuerzahlerbundes, gegenüber dem Handelsblatt.

Der Bund der Steuerzahler habe sich zwar für eine monatliche Pauschale von 100 Euro (1.200 jährlich) stark gemacht, sehe die Pläne der GroKo jedoch als Schritt in die richtige Richtung.

Titelbild: MT-R/ shutterstock.com

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