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Krankschreibung per Telefon

Kranker Mann im Bett mit Fieberthermometer und Telefon

Die Krankschreibung per Telefon wurde aufgrund der andauernden Situation in der Corona-Krise eingeführt und befugt Ärzte unter bestimmten Voraussetzungen dazu, ihren Patienten per Telefon eine Krankschreibung bzw. Arbeitsunfähigkeit (AU) auszustellen. Insbesondere für Patienten mit leichten Erkrankungen der oberen Atemweg ist dies eine große Erleichterung, da keine Arztpraxis mehr aufgesucht werden muss. Die Regelung gilt vorerst bis zum 31. Mai 2022.

In welchen Fällen ist eine Krankschreibung übers Telefon möglich?

Eine Krankschreibung via Telefon ist möglich, wenn eine leichte Erkrankung der oberen Atemwege vorliegt, bspw. Husten, Schnupfen oder Halsschmerzen. Wenn es sich um einen Verdachtsfall einer Infektion mit dem Corona-Virus handelt, können Ärzte ihren Patienten über das Telefon ebenfalls die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausstellen. Handelt es sich bei der erkrankten Person mit diesen Symptomen um Ihr Kind, stellt der Arzt telefonisch eine ärztliche Bescheinigung für den Bezug von Krankengeld aus. Diese ist jedoch auf eine Woche begrenzt.

Regelung gilt bis zum 31. Mai 2022

Erstmalig trat diese Regelung zur telefonischen Krankschreibung bereits ab 10. März 2020 in Kraft und galt nur wenige Monate. Da wir uns noch mitten in der Corona-Pandemie befinden und nach dem ersten Coronavirus weitere Varianten wie Delta und Omikron für explodierende Infektionszahlen sorgen, wurde die telefonische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung weiterhin vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) verlängert und gilt vorerst bis zum 31.05.2022.

Wo bekommt man die telefonische Krankschreibung?

Betroffene Patienten können sich bei ihrem Hausarzt bzw. bei allen Vertragsärzten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung telefonisch oder auch online per Videosprechstunde krankschreiben lassen.

Was tun, wenn Verdacht auf eine Infektion mit dem Corona-Virus besteht?

Es ist die Aufgabe des Arztes, die Patienten über das weitere Vorgehen aufzuklären und sie darüber zu informieren, wie, wo und unter welchen Voraussetzungen gegebenenfalls ein Test auf die Atemwegsinfektion COVID-19 durchgeführt wird.

Kann der Arzt eine telefonische Krankschreibung verweigern?

Ja. Es ist das Recht des Arztes nach der telefonischen Diagnose auf ein persönliches Erscheinen zu bestehen, sollte er durch die bisherige Darstellung der Symptome keinen genauen Eindruck der Beschwerden bekommen haben. Es ist dann die Pflicht der Patienten beim Arzt vorstellig zu werden, um die genaue Erkrankung festzustellen. Kommt der Patient dieser Pflicht nicht nach, wird keine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausgestellt.

Wie bekommt man den Krankenschein bzw. die AU?

Der Krankenschein wird dem Patienten nach der Krankschreibung per Post zugestellt. Es besteht auch die Möglichkeit die AU durch einen Angehörigen in der Arztpraxis abholen zu lassen. Ärzte dürfen die Krankschreibung jedoch nicht direkt an den Arbeitgeber verschicken, so dass sich Arbeitnehmer selbst darum kümmern müssen, dass die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung rechtzeitig beim Arbeitgeber ankommt.

Gibt der Arzt die Krankschreibung an den Arbeitgeber weiter?

Nein. Der Patient bzw. Arbeitnehmer muss sich selbständig darum kümmern, dass das Dokument rechtzeitig an den Arbeitgeber weitergeleitet wird.

Für welchen Zeitraum darf ein Arzt eine Krankschreibung via Telefon veranlassen?

Aufgrund der aktuellen Situation sind Ärzte dazu befugt, ihre Patienten aufgrund bestimmter Symptome einen gelben Schein für 7 Tage per Telefon oder Videosprechstunde auszustellen. Klingen die Krankheitssymptome nach dieser Zeit nicht ab, dürfen Ärzte für weitere 7 Tage krankschreiben.

Allerdings muss der Arzt vor einer Verlängerung zwingend mit seinem Patienten sprechen und das Krankheitsbild erfragen. Falls nötig, muss auch eine körperliche Untersuchung durchgeführt werden und der Patient die Praxis aufsuchen.

Kann auch ein Kinderkrankenschein via Telefon ausgestellt werden?

Ja. Nach einer telefonischen Anamnese darf der Arzt einen Kinderkrankenschein für den Zeitraum von einer Woche ausstellen.

Wofür ist diese neue Regelung gut?

Durch telefonische Krankschreibungen sollen die Arztpraxen in der aktuellen Situation entlastet werden. Ärzten steht so mehr Zeit zur Verfügung, sich schwerwiegenderen Problemen zu widmen und die Patienten vor Ort zu versorgen. Gleichzeitig wird die Verbreitung des Corona-Virus eingedämmt.

Das Wichtigste in Kürze

Telefonische Krankschreibung: Wie geht das?

Sind Symptome einer leichten Erkrankung der oberen Atemwege erkennbar (Husten, Schnupfen, Halsschmerzen), kann das eine Krankschreibung per Telefon ermöglichen. Nach einem Gespräch mit dem zuständigen Arzt und der Erstellung einer Diagnose wird die Krankschreibung per Post an den Patienten geschickt oder kann von Angehörigen in der Praxis abgeholt werden.

Wie lange kann mich mein Arzt per Telefon krankschreiben?

Per Telefon kann eine Krankschreibung zunächst für 7 Tage ausgestellt werden. Sind die Symptome nach dieser Zeit noch nicht abgeklungen, dürfen Ärzte die AU-Bescheinigung um weitere 7 Tage verlängern.

Quellen:
Gemeinsamer Bundesausschuss, Pressemitteilung vom 18.03.2022
Kassenärztliche Bundesvereinigung
ak arztkonsultation

Titelbild: AT_Produktion / shutterstock.com

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